Triastheater inszeniert Passionsspiele 2020 in Rotthausen
Sie waren eine außergewöhnliche Gelsenkirchener Geschichte – die 2013 von Theaterregisseur Elmar Rasch (†) mit großer Vision inszenierten Passionsspiele in der Ev. Kirche Rotthausen. Das sowohl für das Ruhrgebiet wie auch für einen Kirchenraum ungewöhnliche Projekt erzeugte im Vorfeld viel Skepsis: „Oberammergau im Pott? Und die Karl-Meyer-Straße als Via Dolorosa???“
Doch was ein Ensemble aus Laiendarsteller/innen dann unter Raschs Regie auf die Bühne im Rotthauser Altarraum brachte, entwickelte sich zu einer erstaunlichen Erfolgsgeschichte. Der Lebens- und Leidensweg Jesu Christi bis hin zum Tod am Kreuz lockte von Aufführung zu Aufführung mehr Menschen an, die Mundpropaganda tat ihr Übriges, und schließlich mussten an einigen Abenden gar Besucher abgewiesen werden, weil die Kirche keinen einzigen freien Platz mehr bot. Selbst die überregionale Presse bis nach Köln wurde aufmerksam, und viele Gelsenkirchener*innen verbinden mit den Passionsspielen bleibende Erinnerungen.
Nach diesem Erfolg stand für Elmar Rasch außer Frage, dass die Idee der Gelsenkirchener Passion weiterleben musste. Dies setzte er 2015 in die Tat um, wieder in der Ev. Kirche Rotthausen, wieder groß dimensioniert, doch mit neuem Ensemble und komplett neuem Script. Auch die zweiten Passionsspiele waren für ein Laientheaterprojekt überdurchschnittlich gut besucht und von Applaus verwöhnt, und die Idee, mit regelmäßigen Neuauflagen eine Tradition in Gelsenkirchen zu begründen, lag in der Luft. Jedoch machten Elmar Raschs Krankheit und sein früher Tod im März 2016 dem vorerst ein Ende.
Doch im vergangenen Jahr kam neue Bewegung in die Sache. Raschs langjähriger Freund und Theaterkollege, der Gelsenkirchener Schauspieler und Leiter des Triastheaters, Ulrich Penquitt, entschloss sich, „die Fackel weiterzutragen und die Idee der Gelsenkirchener Passion in die Zukunft zu führen.“ Bei Rolf Neuhaus, Pfarrer an der Rotthauser Kirche, lief Penquitt damit offene Türen ein, denn auch in der Ev. Emmaus-Kirchengemeinde hat man die Passion in bester Erinnerung. Als Termin ist nun die Passionszeit 2020 gesetzt, erste Vorbereitungen und Finanzierungsgespräche sind angelaufen, und es wird auch bereits nach Darsteller*innen gesucht.
Wichtigste Personalie dabei: die Hauptrolle. 2013 war Jesus Christus von Jesse Krauß verkörpert worden, in den zweiten Passionspielen schlüpfte der vormalige Judas-Darsteller Alexander Welp in die Sandalen des Menschensohnes. Für die Neuauflage 2020 wird nun ein neues Gesicht gesucht, ein junger Mann, idealerweise um die 33 Jahre alt, mit Wunsch und Wille zum ganz großen Auftritt. Bewerber können sich bereits jetzt bei Ulrich Penquitt melden: Tel 0209 / 39169 oder info@triastheater.de. Auch für andere Rollen darf man sich natürlich bereits bewerben.