40 Prozent aller Kinder in Gelsenkirchen leben von Sozialtransfers. In manchen Ecken der Stadt werden es in konzentrierter Form bedeutend mehr sein. Armut verteilt sich kaum ins bürgerliche Milieu, sie zeigt sich in ganzen Straßenzügen. Ob hier, in Duisburg, Herne oder Bochum; besonders das Ruhrgebiet hat es hart getroffen. Strukturwandel hin oder her, mittlerweile ist dieser Erklärungsansatz sehr holzschnittartig. Immer wieder wird er zitiert, und immer passt er auch. Aber eben nur unzureichend. Denn weite Teile der Bevölkerung sind durch die Politik der letzten Jahrzehnte konsequent weiter entmachtet, entrechtet, entwertet worden. Warum sind Alleinerziehende so sehr von Armut bedroht und meistens letztlich auch getroffen wie keine andere Gruppe? Die Redakteure Denise Klein und Alex Welp im Gespräch über Kinderarmut im Ruhrgebiet.