von Sophia Dorra
Was ist überhaupt Poetry Slam? Ganz einfach: Ohne Gesang und nur mithilfe der Stimme und des Körpers vor Publikum vorgetragene Texte, die der Künstler selbst geschrieben hat. Er darf dabei keine Requisiten benutzen und hat maximal 6 Minuten Zeit.
Genau darin kennt sich die 25-jährige Gelsenkirchenerin Leonie Warnke bestens aus. Bevor sie in ihrem jetzigen Wohnort Leipzig, in den sie 2013 zog, anfing, bei Poetry Slams mitzuwirken, lebte sie erst in Kiel und Göttingen, kam aber immer mal wieder in ihre Heimat Gelsenkirchen zurück. Angefangen selber zu „slammen“ hat Leonie bereits 2012 und steht heute, neben ihrem Studium in Kulturwissenschaften, auch oft als Moderatorin auf der Bühne, wie zum Beispiel beim festen Ensemble der „Lesebühne“ mit Stammpublikum in Leipzig. Außerdem hat sie ihren eigenen Podcast „Pop-Radar“ und betreibt zusammen mit einer Freundin einen feministisch angehauchten, etwas anderen Modeblog „Bauch, Beine, Po“, der Frauen Körperbewusstsein übermitteln soll.
Dass hier in Gelsenkirchen der Poetry Slam noch nicht so stark verbreitet und populär ist, wie z.B. in Leipzig, findet sie sehr schade. Bisher gibt es drei Slams in der Stadt: Das „Poesie Duell“ in der Werkstatt in Buer, „Wortgewaltig“ im Spunk in Ückendorf und „CaféSATZ“ im C@fe-42 in Beckhausen.
Um mehr Leute darauf aufmerksam zu machen, hat Leonie nun, in Kooperation mit dem Schloss Horst, dem Kulturamt Gelsenkirchen und der Sparkasse, eine „Best of Poetry Slam“-Veranstaltung organisiert, bei der jeder willkommen ist. Anders als bei anderen Slams gibt es hierbei keine offene Liste, in die sich Künstler eintragen können, sondern vier eingeladene Slammer: Jule Weber aus Bochum, Rainer Holl aus Berlin, Hinnerk Köhn aus Hamburg und Tom Schildhauer aus Köln. Als Feature-Gast tritt die Vize-Stadtmeisterin von Gelsenkirchen, Theresa Sperling auf. Den Abend moderieren wird Leonie selbst.
Wer also Lust hat, mal bei einem Poetry Slam dabei zu sein und die Künstler live in Aktion zu sehen, kann am 20. Oktober 2017 um 20 Uhr in die Glashalle im Schloss Horst kommen und sich selbst von der Besonderheit einer solchen Verantstaltung überzeugen. Der Eintritt kostet 9 €, für Schüler und Studenten gibt es eine Ermäßigung. Leonie würde sich freuen, wenn auch diese mehr darauf aufmerksam würden und sich der „Best of Poetry Slam“ in Gelsenkirchen etablieren könnte.