Dass nichts bleibt, dass nichts bleibt, wie es war…

Mira Nehr und Helmut Hasenkox freuen sich auf das neue Programm. Nur das Eis muss noch tauen.
Foto: Ralf Nattermann

Emscher-Lippe-Halle startet mit neuem Programm

von Jesse Krauß

Die Emscher-Lippe-Halle ist wieder da! Mit dieser Botschaft eröffnet Dr. Helmut Hasenkox die Pressekonferenz zum neuen Veranstaltungsprogramm, mit dem die Emschertainment GmbH die Halle im Herbst dieses Jahres bespielen wird. Seit September 2015 war die Emscher-Lippe-Halle Unterkunft für Geflüchtete, und niemand wusste genau zu sagen, wann dieser für die Gelsenkirchener Kulturszene wichtige Spielort wieder zur Verfügung stehen würde. Doch nun ist es tatsächlich soweit, und obwohl Hasenkox und sein Team erst relativ spät ein Okay bekamen, versprechen die sechs nun bereits geplanten Veranstaltungen viele spannende Momente.

Bei einem der kommenden Konzerte ginge ihm persönlich besonders das Herz auf, erzählt Hasenkox: Hannes Wader. Genau 25 Jahre liegt es zurück, dass der legendäre Liedermacher als erster namhafter Künstler bereit war, in der damals gerade neu eingerichteten Kaue aufzutreten. Es war der 1. Oktober 1992 und für Hasenkox der erste Arbeitstag. Bei diesem für die junge Kaue unschätzbar wertvollen ersten Konzert blieb es nicht – Wader war seitdem jedes zweite Jahr zu Gast in Gelsenkirchen. 2017 nun geht er auf Abschiedstournee, und als klar wurde, dass sein Konzert in Gelsenkirchen am 8. Oktober tatsächlich sein letztes Konzert im Ruhrgebiet sein würde, lag nichts näher, als dessen Verlegung vom Hans-Sachs-Haus in die größere Emscher-Lippe-Halle – für Fans wie für Wader selbst wird es sicherlich ein emotionaler Abschied.

Ein weiteres Highlight der Saison ist das gemeinsame Programm von Mary Roos und Wolfgang Trepper am 5. November. Die auf den ersten Blick skurrile Paarung einer gestandenen Schlagersängerin und dem mit allen Wassern gewaschenen Kabarettisten aus Rheinhausen führt aber nicht, wie man befürchten könnte, zur „Zerfleischung des deutschen Schlagers“. Im Gegenteil sieht Hasenkox Mary Roos als klare Siegerin dieses außergewöhnlichen Doppels unter dem einprägsamen Programmtitel „Nutten, Koks und frische Erdbeeren“. Standing Ovations an anderen Spielstätten sagen das Übrige.

Auch bekannte Saalfüller wie Paul Panzer (25.11.), Johann König (1.12.) und Torsten Sträter (27.01.) kommen wieder nach Gelsenkirchen, außerdem der Duisburger Senkrechtstarter Markus Krebs (10.12.), seines Zeichens klassischer Witze-Erzähler und für Hasenkox der „Fips Asmussen des 21. Jahrhunderts“, der ihn jedoch durch sein herausragendes Timing überzeuge. Was Stadionklopper Mario Barth nach wie vor nicht von sich behaupten kann.

2.300 Sitz- und 5.000 Stehplätze bietet die Emscher-Lippe-Halle bei voller Auslastung. Zwischen zehn und 15 Veranstaltungen pro Jahr möchte die Emschertainment auch zukünftig unter dem dünnen gelben Blechdach auf die Beine stellen.

Zwar ist Hasenkox der letzte, der in der Eishalle aus den 1970-80er Jahren einen aus technischer und operativer Sicht idealen Veranstaltungsort sehen würde. Seit jeher muss man hier auch mit Problemen umgehen, wie der bei großen Produktionen schwierigen Anliefersituation, dem fehlenden Foyer und dem rudimentären Backstagebereich. Und an Fußball-Spieltagen in der nahen Arena zudem mit einem gigantischen Parkplatzproblem, das oft kaum vermeidbar ist, da die DFL im Gegensatz zur Veranstaltungsbranche nicht mit einem Vorlauf von eineinhalb Jahren plant, sondern von Monat zu Monat.
Und doch ist man bei der Emschertainment froh um jeden Tag, den man diese betriebswirtschaftlich einwandfreie Halle hat, die zudem mitten im Herzen von Gelsenkirchen liegt. Denn mag man auch in Kategorien einer „Metropole Ruhr“ denken, in der es viele hochklassige Veranstaltungsorte hat, so ist der Heimspielfaktor im Berger Feld doch nicht zu unterschätzen.

www.emschertainment.de

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