Spannende Infos über die eleganten und majestätischen Reittiere
von Iris Eberhardt und Alexander WelpHüah, vorwärts! Voller Galopp!“ – das waren wohl die Worte, mit denen die Cowboys ihre Pferde früher angetrieben haben, um schnell von A nach B zu kommen. Doch die Kuhtreiber im wilden Westen waren natürlich nicht die Ersten, die Pferde gezähmt und als Fortbewegungsmittel genutzt haben. Seit mehr als 5000 Jahren begleiten die anmutigen Geschöpfe uns Menschen, und auch heute ist das Reiten dieser Huftiere noch sehr beliebt. In unserem Ruhrgebiet sind es vor allem die sogenannten Reit- und Pflegebeteiligungen, die von Pferdebesitzer*innen angeboten werden, damit auch Kinder Kontakt zu den Tieren bekommen und das Reiten lernen können. Doch bevor man sich in den Sattel setzen kann, ist es natürlich erst mal wichtig zu wissen, wie sich die eindrucksvollen Tiere verhalten und worauf man alles achten muss!
Damit sich Pferde daran gewöhnen können, dass bald ein Mensch auf ihrem Rücken sitzt, müssen die Jungtiere zunächst eingeritten werden. Das geschieht meistens im Alter von drei bis fünf Jahren. In dieser Zeit werden die Tiere langsam mit dem Zaumzeug (das ist das Geschirr, das Pferde beim Reiten im Gebiss tragen) und dem Sattel bekannt gemacht. Nach dieser Ausbildung sind sie dann bereit für den Reiter. Im Allgemeinen gilt das Alter von zehn Jahren als „bestes Pferdealter“. Und wie bei uns Menschen ist es dann so, dass Pferde ganz unterschiedliche Eigenschaften und Persönlichkeiten bekommen. Die Stuten (so nennt man die weiblichen Pferde) können zum Beispiel auch mal zickig sein und mit dem Reiter „diskutieren“, wohin der Ritt gehen soll. Das kann dann manchmal auch nicht ganz ungefährlich sein, denn Du musst dir vorstellen: Pferde können bis zu 700 Kilogramm schwer werden, und wenn Dir so ein Tier auf den Fuß tritt – Aua! Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass Pferde Fluchttiere sind. Das heißt, dass sie zwischendurch auch mal Angst bekommen können und dann unvorhersehbar reagieren. Aus diesem Grund müssen Reiter auch immer gut geschützt sein – ein Helm und dicke Stiefel sind schon Pflicht!
So schön ein Ausritt auch sein kann, für einen richtigen Reiter ist die Stallarbeit genauso wichtig. Dazu gehören vor allem das Ausmisten, also das Saubermachen, und das Füttern der Pferde. Aber was fressen Pferde überhaupt? Jetzt wirst Du vielleicht sagen: „Das ist doch ganz klar, super viele Äpfel!“, aber das stimmt nur teilweise. Das Grundnahrungsmittel ist das Heu, das sogenannte Raufutter, das das Tier dann auch in rauen Mengen frisst – wirklich kiloweise! Auf der Wiese wird danach gegrast. Das Gras zählt, zusammen mit Äpfeln und Möhren, zum Saftfutter und ist eher so etwas wie Dein Nachtisch. Wenn Du also irgendwann mal ein Pferd auf einer Wiese siehst, dann gib dem Tier bitte nicht sofort einen Apfel, denn manchmal verträgt es die Säure nicht so gut, und dann wird dem armen Tier schnell schlecht. Außerdem könnte es auch passieren, dass das Pferd zuschnappt und Dir aus Versehen in die Hand beißt – das ist dann nicht böse gemeint, aber hin und wieder können Pferde ihre Kraft nicht so gut einschätzen, und Deine Finger sehen für sie auch aus wie die leckeren Möhren. Frag den/die Besitzer*in lieber vorher, ob das auch OK ist. Das gilt übrigens auch dann, wenn du die Tiere einfach nur streicheln möchtest. Schau den Pferden im Zweifelsfall lieber mit genügend Abstand zu. Nach einer Weile bemerkst Du dann bestimmt, wie schnell die Tiere rennen können. Man unterscheidet dabei zwischen drei Gangarten: Der Schritt ist die ruhigste Art, bei dem das Pferd eher langsamer geht, beim Trab kann es schon mal schneller werden (das kannst Du damit vergleichen, wenn Menschen joggen) und beim Galopp wird es dann richtig rasant. Ein richtig gut trainiertes Rennpferd kann bis zu 60 Kilometer die Stunde schnell werden.
Einen anderen Nutzen bekommen Pferde übrigens bei Therapien. Menschen, denen es nicht so gut geht, können die Tiere mit ihrer Ausstrahlung helfen, wieder gesund zu werden. Diese speziellen Pferde sind nochmal ganz anders ausgebildet und besonders lieb, sodass man sie ohne Probleme streicheln, umarmen und liebhaben kann.