von Denise Klein
Es geht ihnen wie so vielen im ehrenamtlichen Sektor: die jungen Mitglieder fehlen. Zumindest die, die sich im Vorstandsbereich tummeln. Doch bange machen lassen sich die Aktiven des Fördervereins „Freunde der Stadtbibliothek“ deshalb nicht, denn man ist umtriebig und durchaus zuversichtlich, den Stab künftig an Jüngere weitergeben zu können. „Unsere Zielgruppe ist nicht eng gefasst, sondern mit unserer Unterstützung für die Stadtbibliothek Gelsenkirchen erreichen wir breite Gesellschaftsschichten“, erklärt die Vorsitzende Rita Reichel-Finke.
Seit bald dreißig Jahren gibt es den Förderverein, und damals schossen bürgerschaftliche Vereinigungen wie Pilze aus dem Boden. 1988 rief Hugo Ernst Käufer den Verein ins Leben. Da war der ehemalige Leiter der Stadtbibliothek gerade ein Jahr pensioniert, doch die Zukunft seiner früheren Wirkungsstätte lag ihm am Herzen. Seither ist die Lese- und Literaturförderung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, in der Satzung des gemeinnützigen Vereins festgeschrieben. Und seither haben Generationen von aktiven Mitgliedern mitgeholfen, das Angebot der Bibliothek zu erweitern.
83 Mitglieder zählt der Verein, der mit seinen regelmäßigen Bücherbörsen einen Großteil seiner finanziellen Unterstützung generiert. Nur so lässt sich beispielsweise die hiesige Teilnahme am renommierten Krimifestival „Mord am Hellweg“ stemmen, das immer wieder prominente Schauspielerinnen und Schauspieler, Autorinnen und Autoren oder bekannte Hörbuchstimmen in die Stadt spült.
Doch neben diesen sehr außenwirksamen Events wirken die Unterstützungen der Freunde der Stadtbibliothek stiller und im Hintergrund. Besonders Kinder und Jugendliche kommen in den Genuss der ehrenamtlichen Arbeit. So sind einige der Mitglieder Vorlesepatinnen und -paten, die sich die Zeit nehmen, das auszufüllen, was in immer weniger Familien stattfindet: das gemeinsame Erschließen der wundersamen Welten, die zwischen den Buchdeckeln versteckt liegen. Das braucht, gerade bei jüngeren Kindern, oft Erklärung, auf jeden Fall aber Begleitung, um darüber zu sprechen und die Literatur nachwirken zu lassen.
„Wir freuen uns immer über Bücherspenden, da sind die Gelsenkirchener sehr aktiv“, sagt Ellen Stramplat, Schriftführerin des Vereins. Und man sei erstaunt, dass doch immer wieder auch „alte Schätzchen“, die bei vorangegangenen Bücherbörsen nicht weggegangen sind, letztlich doch ihr neues Zuhause finden. Und das ist gut so, denn jedes Kilo verkaufter Bücher zählt. So kann nämlich auch beim Kauf neuen Mobiliars der Bibliothek mitgeholfen werden.
Wer sich angesprochen fühlt, diese für die Stadtgesellschaft wichtige Aufgabe nicht nur durch einen Kauf bei der Bücherbörse zu unterstützen, kann sowohl aktiv als auch passiv den Verein unterstützen. Die passive Mitgliedschaft ergibt sich durch den Mitgliedsbeitrag in Höhe von 20 € pro Jahr. Die Mitglieder treffen sich einmal jährlich zur Mitgliederversammlung, somit kann das oft gespielte Zeitargument mit leichter Hand ausgehebelt werden. Und noch einen weiteren Vorteil, Mitglied zu sein, gibt es: bei ausgewählten Veranstaltungen, die in Kooperation mit der Stadtbibliothek stattfinden, erhalten Mitglieder einen ermäßigten Eintrittspreis. Aber auch einfache Spenden sind immer willkommen, für die der Förderverein Spendenquittungen ausstellen kann.
Freunde der Stadtbibliothek Gelsenkirchen e.V.
Stadtbibliothek Gelsenkirchen, Ebertstraße 19
Telefon: 0209 / 169 2378
E-Mail: reichel-finke@versanet.de,
foerderverein.43@gelsenkirchen.de
Nächste Bücherbörse im Mehrzweckraum d. Kinderbibl.: 30. Juni bis 14. Juli 2018