Eure Lieblingsspots in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck
Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) möchte es wissen: Wo sind die Plätze, die den Gelsenkirchener*innen am Herzen liegen? Gesucht sind Lebensräume, die ihr nutzt, wertschätzt oder besonders bemerkenswert findet. Es gibt eine Geschichte oder Erinnerung dazu, die ihr teilen möchtet? Dann seid ihr bei diesem Projekt genau richtig!
Anfang November stellte Architektin Monika Güldenberg vom BDA das Vorhaben unter dem Titel BAU:KULT:ID im Café Ütelier vor. Im passend geschichtsträchtigen Ambiente, der im Haus Reichstein gelegenen Gastronomie, berichtete sie über die Hintergründe und Entstehung der Idee.
Mit 21,7 Millionen Bestandsgebäuden in ganz Deutschland ist enormes Potential vorhanden einen großen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität zu leisten. Umbau statt Abriss, um den CO2-Ausstoß zu minimieren, Altes umnutzen, restaurieren, sanieren, um die vorhandenen knappen Bauressourcen zu schonen. Das Haus Reichstein, das Monika Güldenberg als verantwortliche Architektin begleitete, ist ein gutes Beispiel dafür, wie solche Projekte umgesetzt werden können.
Die „Fachgruppe Bürger*in“ innerhalb des BDA widmet sich mit BAU:KULT:ID der Bestandsaufnahme von besonderen Orten mit hohem Identifikationspotential. Gebäude und freie Flächen prägen unseren Lebensraum. Diese sind mit den unterschiedlichsten Emotionen verknüpft. Häuser, Fassaden, Geschäfte, eine Parkbank, ein Spielplatz, die Himmelstreppe, der Gemeinschaftsgarten. Was hat sich verändert, was fehlt, was begeistert?
Alles im Wandel
Mit Live-Schaltung der Plattform BAU:KULT:ID stellte Fotograf Ole-Kristian Heyer dem Publikum seinen persönlichen Lieblingsort vor. In Ückendorf angesiedelt, verfolgt er die Entwicklung des ehemaligen Hundertmark-Geländes am Cramerweg mit Spannung. Mal leer und verwaist, mal zugeparkt, bewachsen und blühend oder mit neugierigen Besuchern, die diese Fläche erkunden. Der Platz hat viel Veränderung hinter sich und befindet sich in einem stetigen Wandel.
Zu dieser Sammlung gesellt sich der Lieblingsort von Olivier Kruschinski, u.a. bekannt durch die Stiftung Schalker Markt. Der Gelsenkirchener wählte das Kirchenfenster mit dem Heiligen Aloisius von Gonzaga, das in der St.-Joseph-Kirche in Schalke zu bewundern ist. Mit blauweißen Stutzen, Stollenschuhen und einem Fußball zwischen den Füßen ist es einzigartig und fester Bestandteil der Mythos-Touren, die Olivier regelmäßig zu geschichtsträchtigen Spots im Stadtteil Schalke anbietet. Die St.-Joseph-Kirche zählt auch zu den Orten, für die eine neue Funktion gesucht wird. Seit dem Sommer finden im Rahmen von „Kunst inne Kirche“ wechselnde Ausstellungen statt. Temporär beherbergte der vordere Teil des Kirchenschiffs sogar den Requisitien-Fundus „Materialverwaltung on Tour“. Auf der Suche nach Investoren ist die Stiftung Schalker Markt offen für Ideen und hofft auf eine Möglichkeit dem ehemaligen Gotteshaus einen neuen Geist einhauchen zu können.
Die Galerie der Lieblingsorte wächst. Der Alma-Ring mit den Resten des alten Motodroms sowie die Aussicht vom Turm des Rathauses in Buer sind hinzugekommen.
Teilnehmer Reinhardt Eule steuerte ein Foto von der alten Werbefläche an der Häuserwand Bochumer Straße/ Ecke Virchowstraße bei. „Weil es für mich das Ruhrgebiet so typisch widerspiegelt. Dichte Bebauung und überall gibt es spannende Dinge zu entdecken. Eine Region im ständigen Wandel. So wie hier. Nach einem Abriss tauchte plötzlich diese Werbeschrift an der Hausfassade auf“ schreibt er dazu. Mittlerweile ist die historische Fassade nicht mehr zu sehen, da bereits ein neues Haus die Fläche verdeckt. Die Erinnerung bleibt. Und kartiert ist sie nun auch.
Der Upload ist schnell gemacht: maximal 300 Zeichen sind für ein kurzes Statement und Geschichten vorgesehen. Ohne umständliche Anmeldung können ein paar Fragen zur eigenen Person beantwortet werden – Bild auswählen und schon ist die Galerie der Spots in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck um einen bemerkenswerten Ort reicher.
Mitmachen unter: www.bau-kult-id.de.
Ein Gedanke zu “Her mit den schönen Orten!”