Gisela Bienk und Christoph Lammert begrüßen das Publikum im HIER IST NICHT DA

Möbel, Menschen, Anekdoten

Das neue Talk-Format „Zwei Sessel, Gisela und ich“ ist mit Ückendorf-Urgestein Gisela Bienk und Künstler Christoph Lammert im HIER IST NICHT DA gestartet. Mit Geschichten über damals, hier und heute beleuchten sie den Stadtteil in allen Dimensionen.

Ein gespanntes Publikum erwartete Anfang Dezember 2022 die Premiere der neuen Talkshow mit Gisela Bienk und Christoph Lammert an der Bochumer Straße. Alle Plätze im HIER IST NICHT DA waren besetzt, die Talk-Sessel angewärmt und der Projektor bereit, alte Schätzchen aus der Fotokiste zu präsentieren. Das „Daistnichthier“-Trio eröffnete stimmungsgeladen mit den Klängen von Bonanza. Die erste Runde „Zwei Sessel, Gisela und ich“ konnte beginnen.

Das Trio "Daistnichthier" spielte passend zum Abend Klassiker, wie "Bonanza" oder "Ich will keine Schokolade"
Das Trio „Daistnichthier“ spielte passend zum Abend Klassiker, wie „Bonanza“ oder „Ich will keine Schokolade“

Hier war noch nicht da

Ur-Ückendorferin Gisela stellte zunächst sich selbst vor und erläuterte den Anwesenden, warum sie sich für den Stadtteil, und insbesondere für das HIER IST NICHT DA als Ort interessiert. In der Wohnung über dem jetzigen sozio-kulturellen Zentrum war sie in den 40ern aufgewachsen und half später außerdem hinter dem Tresen der Kneipe „Zur Post“. Mittlerweile ist sie regelmäßig zu Gast in der neu belebten Location und verfolgt die Entwicklungen der letzten Jahre im Quartier mit wohlwollendem Blick – ohne dabei unkritisch zu sein. Und, wie das so ist, entstand aus einem dieser kommunikativen Kneipengespräche die Idee des Talkformats zusammen mit Christoph Lammert.

In ihre Kindheitstage zurückversetzt, teilte sie ihre lebhaften Erinnerungen an das geschwungene Treppengeländer im Haus, an dem sie als Kind immer heruntergerutscht war, erzählte über das Gartengrundstück ihres Großvaters, der im jetzigen Biergarten damals Gemüse anpflanzte und sogar derjenige war, der die nun hochgewachsenen Bäume überhaupt erst ausgesät hatte. 

Der Kussweg liegt in Ückendorf

Weiter ging es mit einer bildhaften und haargenauen Beschreibung der alten Bochumer Straße. In ihrer Kindheit war diese eine wahre Prachtstraße mit vielen Geschäften und Kneipen. Unterstützung bei der Zeitreise ins alte Ückendorf bekam sie auch aus dem Publikum, da viele ältere Semester den Weg ins HIER IST NICHT DA gefunden hatten.

Vom Geographischen ging es dann ans Eingemachte: Gisela gab Anekdoten und Geschichten zu ersten Tanz- und Tasterlebnissen zum besten, verriet, wo man damals in Ückendorf „ungestört“ spazieren gehen, und wo man das beste Kleid zum Tanzball erstehen konnte. Auch wie sie ihren Mann Wilfried kennenlernte, gab sie preis. Passend dazu begleitete die Band mit Klassikern wie „Ich will keine Schokolade“ und „Schuld war nur der Bossanova“.

Rudel-Gucken in schwarz-weiß

Bereits mit 15 Jahren half Gisela am Zapfhahn hinter der Theke. Die Kneipe kannte sie wie ihre Westentasche und nahm die Anwesenden mit auf die Zeitreise in das Interieur der Lokalität „Zur Post“. Sie erklärte, wo der Eingang früher hineinführte, welche Plätze für Stammgäste reserviert waren und wo genau der Kachelofen stand, der noch mit Eierkohlen befeuert wurde. Der erste Schwarz-weiß-Fernseher stand z. B. an der Wand, wo jetzt die Terrassentür nach draußen führt und dort schauten die Gäste gemeinsam gebannt dem Moderator Peter Frankenfeld zu und niemand durfte auch nur einen Mucks von sich geben.

Das war nur der erste Streich

Ein reger Austausch mit vielen Interessierten aus allen Altersklassen und viel Potential für weitere Termine ist damit gelungen. Der nächste Talk ist für den 23. Februar 2023 geplant und man darf gespannt sein, was sonst noch aus dem Ückendorfer Nähkästchen ans Licht geholt wird. 

Nähere Informationen zu diesem und weiteren Programmpunkten im HIER IST NICHT DA findet ihr unter www.hieristnichtda.de

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