Haus Reichstein in Ückendorf eröffnet nach Sanierung
Zweieinhalb Jahre war das leerstehende Haus Reichstein kokonartig eingerüstet, um nun seine frisch getünchte Aussenfassade zu präsentieren und im Inneren sein volles Potential für die Öffentlichkeit zu entfalten.
Auf vier Etagen erfahren die Besucher*innen, mit welchen Techniken und Materialien die Sanierung im Haus Reichstein vorgenommen wurde. „Wir wollen mit der Ausstellung dokumentieren und informieren, dabei Eigentümer*innen, Handwerker*innen und Planer*innen beraten. Die Ausstellung soll in den nächsten Jahren weiter wachsen und auch über alternative Techniken informieren“, erklärt Architektin Monika Güldenberg das Konzept.
Durch die Wand
Ein Raum beschäftigt sich mit der Beschaffenheit der Wände, die aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammen. Ein anderer Raum legt den Fokus auf die Boden- und Deckenkonstruktionen, die runderneuert wurden. Die Ausstellung ist durchgehend interaktiv gestaltet: Alte Bauphasen können in der virtuellen Realität erkundet werden, in Videos kann man sich einzelne Baumaßnahmen erklären lassen, und es gibt direkte Einblicke in Wände, Böden und Decken.
In der zweiten Etage trifft Kunst auf das Thema Handwerk und Sanierung. Das Kollektiv „Studio Wägetechnik“ hat die Skulptur „Bauleiter“ entworfen, die zum einen das Erkunden der Deckenbalken aus nächster Nähe ermöglicht und zum anderen einen augenzwinkernden Blick auf das Thema Arbeitssicherheit beim Heimwerken wirft.
Die Sanierung von Haus Reichstein dauerte 2,5 Jahre und kostete ca. 2 Mio. Euro. Ab sofort wird das sanierte Haus Reichstein für einen Zeitraum von zehn Jahren als Modellhaus mit regelmäßigen Veranstaltungen bestehen und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich bleiben.
Helga Sander, Geschäftsführerin der SEG blickt zurück, aber auch in die Zukunft:
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Sanierungsarbeiten und hoffen, hier vielen Eigentümer*innen ähnlicher Immobilien ab sofort mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können.“
Reise in die Vergangenheit
Nach den ersten Führungen, die im Rahmen der Eröffnung des Hauses sowie der Szeniale stattgefunden haben, ist das Feedback durchweg positiv. Viele Interessierte kennen die Lokalität aus früheren Zeiten und schwelgten während der Begehungen in ihren Erinnerungen. Eine Bildergalerie im Hausflur zeigt Szenen aus dem vergangenen Gastronomie-Alltag des Hauses und förderte nicht selten die eine oder andere Anekdote zutage.
Der Aufstieg im hellen Treppenhaus ermöglicht den einen oder anderen Blick auf den brandneuen Hinterhof, der auf die gemütliche Terrasse des Café Ütelier einlädt. Dieses ist seit Juni in die unterste Etage eingezogen – direkter Nachbar ist das Stadtteilbüro mit vielen Informationen und Angeboten rund um Gelsenkirchen und im Speziellen natürlich Ückendorf.
Neben den Besichtigungen im Rahmen von Veranstaltungen können individuelle Termine für Gruppen oder Buchungen zu den regelmäßigen Angeboten vorgenommen werden. Einzelpersonen und kleinere Gruppen können sich hier anmelden: www.haus-reichstein.nrw/anmeldung-fuehrungen
Um sich auf größere Gruppen bestmöglich einzustellen, gibt es einen separaten Anmeldevorgang unter: www.haus-reichstein.nrw/anmeldung-gruppenfuehrungen
Hallo, durch Zufall bin ich auf diesen Bericht aufmerksam geworden.
Ich freue mich sehr, dass der Stadtteil Ückendorf durch diese Maßnahme und hoffentlich weitere folgende auch optisch wieder freundlicher wird.
Es steckt soviel Potential in den Gebäuden. Auch wenn ich selber nicht die früheren Zeiten aus Ückendorf kenne, so freue ich mich doch sehr, diesen Wandel mitzuerleben zu dürfen.
Wenn ich wieder beruflich in Ückendorf unterwegs bin, werde ich die Augen offen halten, was sich hoffentlich noch alles verändern wird.
Viele liebe Grüße