Adriano Gobbos Weihnachtswelt

Adriano und die Weihnachtsfabrik

Ja, Weihnachten ist schon vorüber, aber… dieses Jahr habe ich das erste Mal der Weihnachtswelt von Adriano Gobbo in Horst einen Besuch abgestattet und muss euch einfach noch davon berichten! 

Der 72-jährige Italiener lädt bereits seit neun Jahren in den Hinterhof an der Essener Straße 94 ein, um insbesondere Kindern mit seinem bunt-leuchtenden Weihnachtsdorf ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Seine Weihnachtssaison beginnt bereits im August. Jedes Jahr setzt er neue Ideen um und perfektioniert sein Werk. Zuletzt einen Extra-Polarexpress auf Augenhöhe der Kinder.

Alle Jahre wieder

Die Einfahrt neben seinem Wohnhaus ist nicht zu übersehen: Schaukelnde Weihnachtsmänner weisen den Weg, es leuchtet und blinkt und sticht aus dem etwas tristen Straßenbild schon von Weitem hervor. Der illuminierte Eingang führt in den wirklich gewordenen Kindheitstraum eines einzelnen Mannes. Ein bisschen ungläubig stehe ich zunächst im Hinterhof und kann nur bestaunen, was Gobbo hier aufgebaut hat: Zur Rechten ein Winterdorf mit Holzhütte, mit blinkender Dachverzierung und einer Glühwein-Kakao-Würstchen-Gasse. Dahinter baut sich ein dekoratives Lichter-Meer mit strahlenden Sternen und Tannenbäumen auf, dazwischen unzählige Lämpchen. Der üppig geschmückte Weihnachtsbaum ist von Pulverschnee umrahmt, ein echter Weihnachtsmann posiert für mich davor, im Hintergrund reiten aufblasbare Pinguine auf einem Eisbären, Weihnachtsmusik dudelt. Es ist verrückt! 

Winter-Wunderland

Zurück im Mittelgang treffe ich nicht nur auf sieben Weihnachtsmannfiguren, sondern auch auf den Schöpfer des Dorfes selbst. Bereitwillig schüttelt er Hände, lässt sich fotografieren, hält hier und da ein Pläuschchen, um dann mit einem zufriedenen Schmunzeln in einen weiteren Holzschuppen zu verschwinden und das nächste Highlight zum Leben zu erwecken.Der Schuppen birgt den ganzen Stolz des ehemaligen Eisdielenbesitzers: Auf mehreren Schienensystemen fahren die bunten Modelleisenbahnen um das zentrale Krippenspiel herum. Waggons mit Weihnachtselfen rauschen vorbei. Ein Polarexpress führt sogar nach draußen, vorbei an dekorativen Eiszapfen und Rentieren. Authentische Zuggeräusche runden das Erlebnis ab. Ein Traum. Adrianos Traum. Zwischenzeitlich bin ich nicht sicher, was heller ist: Das Funkeln in seinen Augen, wenn er seine Gäste herumführt oder die vielen hellen Lichter, die diese Attraktionen zum Leuchten bringen.

Ihr Kinderlein, kommet

An die Stromrechnung möchte Adriano Gobbo nicht denken. Vorausschauend hat er immerhin alle Lampen gegen LED-Lichter ausgetauscht, alles andere kommt, so wie es kommt. Er verlangt keinen Eintritt, Speisen und Getränke sind kostenlos – alles läuft auf Spendenbasis. Vieles stemmt der Italiener auch finanziell alleine, dafür fällt auch schon mal der Urlaub flach. Durch kleinere Sponsoren ist es ihm möglich an die jüngeren Besucher kleine Geschenke zu verteilen. Größere Kindergruppen können nach Voranmeldung tagsüber die Weihnachtswelt besuchen. Das ist sein Antrieb: Kinderträume wahr werden zu lassen und nicht zuletzt seinen eigenen zu leben.

Der Weihnachtsmann kommt auch gerne zu Besuch
Der Weihnachtsmann kommt auch gerne zu Besuch

„Ich möchte möglichst viele Menschen erreichen und ihnen eine Freude machen. Wie kann ich es schaffen, dass noch mehr Leute davon erfahren?“, fragt er in die Runde. Positiv zu bleiben, trotz schwerer Zeiten und dieses Gefühl weiterzugeben, ist dem Gelsenkirchener eine Herzensangelegenheit. „Dann bin ich eben der Verrückte“, sagt er lachend. „Einer muss es ja machen“.

Beginnend am ersten Adventswochenende ist von freitags bis sonntags bei Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Musikalische Einlagen konnten 2022 ebenfalls wieder stattfinden. Nicht jeder im Umkreis ist Fan seiner Verrücktheit, die Beschwerden halten sich aber in Grenzen. Und nach sechs Wochen ist der Zauber wieder vorbei. 

Adriano Gobbo sucht für die Umsetzung seiner Weihnachtswelt helfende Hände. Im August beginnt die Saison. Meldet euch, wenn ihr Interesse habt. Wir vermitteln gerne weiter: info@isso-online.de

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2 Gedanken zu “Adriano und die Weihnachtsfabrik

  1. Sehr geehrtes Team vom Stadtmagazin für GE ,isso.‘ ,

    ich habe Ihren Artikel zu Adrianos Weihnachtswelt gelesen und möchte mich für die treffenden Worte bedanken.
    Ich habe zum ersten Mal die Sicht eines neuen Besuchers gelesen. Von Anfang bis Ende hat Fr. Lipka die Weihnachtswelt so ausführlich beschrieben und dabei nichts ausgelassen.

    Ich danke Ihnen für diesen besonderen Bericht.

    Mit freundlichen Grüßen
    Adriano Gobbo

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